Liebe Mitarbeitende
Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. In der Weihnachtsbotschaft per Video hat sich die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat bei Ihnen für Ihr grosses Engagement bedankt und Ihnen die besten Wünsche für das kommende Jahr zukommen lassen. In meiner heutigen Botschaft würde ich Sie gerne über aktuelle und zukünftige Themen informieren:
Neuer Spitaldirektor / CEO gewählt
Im August dieses Jahres wurde der Prozess angeschoben zur Rekrutierung und Wahl eines neuen Spitaldirektors. Der Verwaltungsrat wählte einen Ausschuss, der gegen 30 Dossiers studierte, die vom HR aussortiert wurden. Danach wurden neun Kandidaten zu einem ersten Vorstellungsgespräch vor den Ausschuss eingeladen. In einer zweiten Runde wurden dann noch sechs Kandidaten zu einem Interview mit der Geschäftsleitung eingeladen, die ihre Empfehlung schriftlich festhalten konnte. Es verblieben dann noch drei Kandidaten, die in einem externen Assessment geprüft und schlussendlich im Dezember vom Verwaltungsrat interviewt wurden. Es zeigte sich, dass sowohl Verwaltungsrat wie auch Geschäftsleitung den gleichen Wunschkandidaten hatten. Als neuer CEO soll Lukas Rist, der diese Position bisher mit mir teilte, per anfangs April übernehmen. Wir gratulieren Lukas Rist ganz herzlich für die Wahl und freuen uns alle auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm. Als nächster Schritt soll nun die Geschäftsleitung mit der Rollenverteilung genauer definiert werden.
Stand Rettungsdienst
Das Projekt der Fusion unseres Rettungsdienstes mit Schutz und Rettung Zürich ist auf der Zielgeraden. Durch den politischen Prozess, dass alle 14 Bezirksgemeinden eine Vereinbarung mit dem Spital unterzeichnen müssen, in der sie sich auch zu einer Kostenübernahme bereit erklären, dauerte länger als ursprünglich angenommen. Es war uns sehr wichtig, dass wir alle Gemeinden für diese Vereinbarung gewinnen konnten. Dies sollte nun durch die Unterschrift aller Gemeinden auf der Leistungsvereinbarung bis Ende Jahr erfolgreich beendet sein. Corina Maron hat seitens des Spitals Affoltern den Lead im Projekt der Integration unseres Rettungsdienstes mit Schutz und Rettung. Der Projektplan sieht vor, dass diese Fusion bis im Mai des kommenden Jahres vollzogen ist. Inzwischen ist Martin Jegge daran, den Stützpunkt auf unserem Areal umbauen zu lassen, damit dieser den Anforderungen der Stadt Zürich entspricht. Der Mietvertrag des Stützpunkts liegt bereits im Entwurf vor.
Dialysestation im Spital Affoltern
Abklärungen haben ergeben, dass es erhebliche Investitionen braucht, bis unsere Gebäudlichkeiten und vor allem die Ansprüche an die Wasserzufuhr auf dem Stand sind, dass wir eine Dialysestation bei uns zusammen mit dem Stadtspital Waid und Triemli und dem Zuger Kantonsspital betreiben können. Es ist nach wie vor unser Ziel, dies zu realisieren. Es gilt abzuwägen, welches die optimalste Finanzierung dieses Vorhabens ist. Seitens des Verwaltungsrats sind wir uns bewusst, dass ein schwieriges Geschäftsjahr mit Corona, das uns auch das kommende Jahr mindestens in der ersten Jahreshälfte noch beschäftigen wird, und die diversen Investitionsvorhaben, eine umsichtige Liquiditätsplanung brauchen. Für das Spital Affoltern würde es schwierig werden, bei allen Vorhaben finanziell in Vorleistung zu gehen. Entsprechend haben wir ein Gesuch beim Zuger Kantonsspital eingereicht, damit geprüft werden kann, ob sich das Kantonsspital als Partner für die Dialysestation eine Investitionsbeteiligung vorstellen kann.
Leistungsaufträge
Das Projektteam für die Angebotsstrategie und das Gesuch für die Leistungsaufträge hat unter der Leitung von Bernhard Schütz die Arbeit aufgenommen. Die Kostengutsprachen für die Projektarbeit sind vom Verwaltungsrat gesprochen. Der Verwaltungsrat hat sich darauf geeinigt, dass wir am Basispaket Innere Medizin und Chirurgie mit einem 24-Stunden Angebot festhalten und zusätzlich unsere Stärken in den Disziplinen Akutgeriatrie, Palliative Care sowie Psychiatrie und Psychotherapie ausbauen wollen. Ebenfalls haben wir ein Gesuch beim Kanton Zug eingereicht für den Leistungsauftrag „Palliative Care“, damit wir diese Leistung weiterhin für den Kanton Zug erbringen können.
Kooperationen
In den vergangenen Monaten haben Lukas Rist und ich die bestehenden Kooperationsverträge geprüft und rechnen lassen. Es hat sich gezeigt, dass wir hier noch erhebliches Verbesserungspotential für das Spital Affoltern sehen. Entsprechend laufen intensive Verhandlungen mit den jeweiligen Kooperationspartnern. Ebenfalls werden die Verträge mit den Pflegezentren für den Heimarzt neu verhandelt.
Radiologie / MRI
Wir sind seit Monaten in intensiven Gesprächen mit der Firma Adus Radiologie mit dem Ziel, ein MRI im Spital Affoltern stationieren zu können, das von Adus zur Verfügung gestellt wird. Martin Jegge hat mit spezialisierten Architekten die Anforderungen an die Räumlichkeiten definiert und wir kennen inzwischen auch die Höhe des Investitionsbedarfs. Nun laufen die Verhandlung zwischen Adus und dem Spital Affoltern betreffend Kostenübernahme und Konditionen. Unser bisheriger Kooperationspartner in diesem Bereich, das Stadtspital Waid und Triemli, wurde über diese Gespräche informiert.
Kooperation Spital Affoltern mit der Spitex Knonaueramt
Als wichtiger Partner in der Gesundheitsversorgung des Knonaueramts gehen das Spital Affoltern und die Spitex Knonaueramt eine Kooperation im Bereich Einkauf ein. Der Spitex wird auf diesem Weg künftig ermöglicht, das Haushaltsmaterial und Desinfektionsmittel zu besseren Konditionen zu beziehen.
Covid-19
Die aktuelle Situation fordert uns seit Wochen täglich neu heraus. Seit Ende Oktober betreuen wir zwischen 11 und 20 Coronapatientinnen und –patienten neben dem normalen Spitalbetrieb. Die ehemalige Frauenklinik auf dem A3 dient neu als Non-Covidstation. Die Einsatzbereitschaft und Flexibilität unserer Mitarbeitenden in dieser besonderen Situation ist grossartig.
Geschäftsjahr 2020 / Gesamtsituation
Das zu Ende gehende Jahr war auch betriebswirtschaftlich eine Herausforderung. Der angeordnete Ausfall von elektiven Eingriffen im April/Mai, Verschiebungen von Eingriffen, erhebliche Mehraufwendungen im Umgang mit Covid-19 und die ungewisse Situation der Entschädigungen seitens des Kantons hat bei allen Spitälern auch in den Finanzen Spuren hinterlassen. Auch das Spital Affoltern wird es nicht schaffen, eine schwarze Null zu schreiben. Die Verluste halten sich jedoch in Grenzen und sowohl die Liquidität wie auch die Eigenkapitalsituation sind genug stark, so dass wir dieses schwierige Jahr wegstecken können. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich hat nun beschlossen, dass die Zusatzkosten der Covid-Spitäler zur Bewältigung der zweiten Welle der Coronapandemie in den als besonders kritisch einzustufenden Wintermonaten Januar und Februar 2021 abgegolten werden. Das Spital Affoltern hat von der GD den Zuspruch über einen Betrag von CHF 180‘000.00 erhalten.
Splitting Pflegezentrum Sonnenberg und Spital Affoltern
Der Verwaltungsrat des Pflegezentrums Sonnenberg hat entschieden, die Bereiche HR, Marketing und Bildung per 1. Januar 2021 und Finanzen sowie Bewohneradministration per 1. März 2021 eigenständig zu führen. Bei der Wäscherei läuft ein Projekt, diese ab Frühjahr 2021 gemeinsam am Standort des Pflegezentrums zu betreiben.
Im Namen des Verwaltungsrats möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Ihnen für den tollen Einsatz in diesem Jahr bedanken. Wir wünschen Ihnen erholsame Festtage und freuen uns, im kommenden Jahr mit Ihnen die bevorstehenden Herausforderungen in Angriff zu nehmen. Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund.
Stefan Gyseler
Präsident des Verwaltungsrats