Update zum Vorgehen bei (Verdachts-) Fällen von COVID-19
Stand 20.11.2020, VM
1. Unspezifische und seltene Symptome, die auf COVID-19 hinweisen
Leider ist es innerhalb des Spitals in Mehrbettzimmer schon zu Übertragungen von Patienten auf andere Patienten gekommen. Die Indexpatienten haben dabei keine, nur sehr geringe oder unspezifische Symptome während des Aufenthalts entwickelt. Wichtig ist daher, vor allem Patienten im Mehrbettzimmer bei unspezifischen Symptomen zeitnah zu testen und zu isolieren.
Unspezifische Symptome sind:
- Akute Verwirrtheit oder Verschlechterung des Allgemeinzustandes bei älteren Menschen ohne andere Ätiologie.
- Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, allgemeine Schwäche, Schnupfen, Magen-Darm-Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen), Hautausschläge (z. B. Pseudo-Frostbeulen, urtikarielle, vesikuläre oder morbilliforme Exantheme).
Patienten, welche während des Spitalaufenthalts Symptome entwickeln, sind rund 48h vor Symptombeginn ansteckend. Das bedeutet für die Mitpatienten, dass sie zwei Tage unwissentlich rund um die Uhr mit einer positiven Person zusammen im gleichen Zimmer sind. Daher ist es wichtig, dass generell in allen Mehrbettzimmern die im letzten Update erwähnten Massnahmen sorgfältig umgesetzt werden.
2. Lüften als effiziente Massnahme gegen COVID
In Innenräumen teilen wir uns die Luft zum Atmen. Die ausgeatmete Luft vermischt sich mit der übrigen Raumluft und wird von anwesenden Personen teilweise wieder eingeatmet.
Regelmässiges Lüften dient der Hygiene und fördert die Luftqualität, da in geschlossenen Räumen die Anzahl von Krankheitserregern in der Raumluft steigen kann. Durch das Lüften wird die Zahl möglicherweise in der Luft vorhandener erregerhaltiger, feinster Tröpfchen reduziert. Das gilt generell für Tröpfchen- und aerosolübertragbare Krankheiten und insbesondere auch für COVID-19.
So geht richtiges Lüften
- Regelmässig Lüften: Büroräume und Patientenzimmer min. einmal pro Stunde, Stationszimmer und Besprechungsräume min. nach 20 Minuten, kleine Räume im Verhältnis zur Anzahl Personen (z.B. bei Sitzungen) nach 10 Minuten.
- Lüftungsdauer: 3 Minuten, am besten querlüften.
- Wiederholtes Stosslüften in kürzeren Abständen ist viel wirksamer als einmal länger zu lüften.
Tipps
- Jemand pro Station bestimmen, der fürs Lüften verantwortlich ist.
- Ggf. Patienten/Bewohner/Angehörige einbinden.
- Beim Betreten des Patientenzimmers kurz lüften (z.B. bei Visiten).
- Fenster bitte frei zugänglich halten, damit unkompliziert gelüftet werden kann.
- Kalte Luft ist dichter als warme und hat somit einen höheren Druck. Deshalb strömt die kalte Luft in die wärmeren Räume und verdrängt die warme Luft nach draussen. Daher muss bei kalten Aussentemperaturen nicht so lange gelüftet werden wie bei warmen.Quelle: Effektives Lüften während der Pandemie, Dr.Thomas Kienbaum, Hygiene und Medizin, Jg45 9/2020
Reminder: COVID - Screening
Bitte bei allen stationären Eintritten das Panel COVID – Screening im Ines ausfüllen! Vielen Dank.
